Wahlplakate werden beschmiert oder zerstört. Ist es die Angst der Eliten oder die Furcht vor dem, was ich einfach nicht verstehe und was deswegen nicht gut sein kann?
Ist es die Befriedigung durch Zerstörung oder die blinde Wut, die anderweitig nicht zu bändigen ist?
Wahlplakate versprechen große Vorhaben und verweisen auf die eigenen Stärken. Sie plakatieren die Fehler der anderen, polarisieren und provozieren. Nur ich bin “ Die Richtige“, nur ich bin „Kämpferisch für Sachsen“, nur ich löse die Probleme, die die anderen geschaffen haben.
Mit Sicherheit können die knappen Formulierungen auf Wahlplakaten lediglich einen Hinweis enthalten. Ziel ist es auf sich aufmerksam zu machen und Neugier zu wecken. Wer mehr wissen will, der muss sich ganz einfach informieren. Politische Parteien führen Wahlkampfveranstaltungen durch und werben auf Social Media. Was man davon halten mag, kann jeder für sich selbst entscheiden. So sollte es sein politischer Pluralismus.
Zu erkennen ist allerdings, dass ich Teile der politischen Landschaft damit nicht zufriedengeben wollen. Es reicht nicht aus mit den eigenen politischen Botschaften zu punkten. Die Wahlplakate der anderen, diejenigen die mir im Wege stehen oder die ich nicht leiden kann, müssen zerstört werden. So werden Wahlplakate beschmiert oder heruntergerissen. Abgebildete Personen werden mit aufgemalten Schnauzbärten oder Aufschriften verächtlich gemacht. Ist ja auch einfach. Plakate können sich nicht wehren.
Das, was sich hier im Wahlkampf andeutet, verheißt nichts Gutes für unsere Zukunft. Den politischen Andersdenkenden verdrängen, unsichtbar machen, verächtlich machen. Sind es am Ende gar diejenigen, die die Erfindung der Toleranz ganz allein für sich in Anspruch nehmen? Was soll das? Ihr habt doch alle eine Stimme und ein Gesicht. Ihr könnt euch selbst Gehör verschaffen, könnt eure Meinung kundtun und könnt frei wählen. Zuvor könnt ihr euch informieren und abwägen.
Alle diejenigen sich am vernünftigen parlamentarischen Diskurs beteiligen möchten, sind hiermit aufgerufen, sich gegen die zerstörerischen Handlungen zu stellen. Es macht keinen Sinn und widerspricht unseren Wahlgrundsätzen, dass Teile der Bevölkerung in derartigen politischen, jedoch rechtswidrigen Aktionismus verfallen.
Gerade wir von der WerteUnion sind keine Berufspolitiker. Wir gehen alle tagtäglich unserer beruflichen Tätigkeit nach und opfern unsere knappe Freizeit für unser politisches Engagement. Darüber hinaus verfügen wir nicht über Lobby-Spender, die große Geldbeträge für den Wahlkampf zur Verfügung stellen. Jedes Plakat ist mit Arbeitskraft bezahlt. Vielleicht wäre etwas Respekt angebracht. Sollte dies nicht möglich sein, wäre selbst bloße Ignoranz besser als Zerstörung.
Zum Abschluss noch etwas ganz Entscheidendes. Die Zerstörung unserer Wahlplakate wird uns nicht aufhalten. Wir engagieren uns weiter, weil wir es wollen und weil es notwendig ist.