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Am Tag nach den Landtagswahlen im Osten: Mögliche Werk­schließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei VW*

Am Tag nach den Landtagswahlen im Osten: Mögliche Werk­schließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei VW*

Genau einen Tag nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die Volkswagen AG laut Medienberichten einen harten Sparkurs mit möglichen Werkschließungen und betriebsbe­dingten Kündigungen angekündigt.

Zu möglicherweise weiteren Einschnitten an sächsischen Standorten mit seinen rund 11.000 Beschäftigten wird Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) in der Lausitzer Rundschau wie folgt zitiert: „Die Botschaft aus Wolfsburg hat uns alarmiert und stark getroffen. Der Freistaat steht zu allen sächsischen Standorten und fest an der Seite der Kolleginnen und Kollegen in Zwickau, Chemnitz und Dresden.“ Zudem unterstütze er die For­derung nach Wiedereinführung einer Verkaufsprämie für Elektrofahrzeuge. Wegen der schwa­chen Nachfrage nach E-Autos sei bereits Anfang Juli für das Werk Zwickau der Abbau von Stellen angekündigt worden, berichtet die Lausitzer Rundschau weiter.

Erst Anfang August war der Volkswagen-Konzern von einer Steigerung seiner Umsatzerlöse des Konzerns um bis zu 5% gegenüber dem Vorjahr ausgegangen und hatte in einer Pressemit­teilung zur Vorstellung seines Halbjahresfinanzberichts mitgeteilt: „Der Volkswagen Konzern hat im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis geliefert. Das Jahr 2024 steht in einem anspruchs­vollen Umfeld für die größte Produktoffensive des Konzerns und gleichzeitig eine umfang­reiche Sanierung und Restrukturierung der Geschäftsfelder. Die erreichten Ergebnisse sind eine erfolgreiche Teamleistung aller Marken. Strategisch haben wir maßgebliche Weichen gestellt.“

Der Vorsitzende der WerteUnion Sachsen, Heiko Petzoldt, kommentiert diesen Paukenschlag von Anfang der Woche mit den Worten: „Nun wissen wir auch, welche „maßgeblichen Wei­chen gestellt“ wurden und was der VW-Konzern, am dem die SPD-geführte niedersächsische Landesregierung zu 20% beteiligt ist, unter der ‚Restrukturierung der Geschäftsfelder‘ ver­steht: einen Kahlschlag, der die Mitarbeiter in Zwickau, Chemnitz und Dresden in ihrer Existenz be­droht und eine massive Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Sachsen bedeutet. Kein Wunder, dass man mit der Veröffentlichung dieser Hiobsbotschaft bis nach der Land­tags­wahl in Sachsen gewartet hat, denn das hätte der SPD mit Sicherheit einen noch deutlicheren Stimmen­verlust eingebracht. Zumal der sächsische Wirtschaftsminister Dulig (SPD) der­zeit offen­sichtlich an­dere Prioritäten setzt. Die bislang einzige Medieninformation seines Ministe­riums im Septem­ber befasst sich mit dem Thema ‚Drei Unternehmen aus der Region Leipzig für den Sächsischen Meilenstein 2024 nominiert‘. Auch nach den Wahlen ist klar: Es wird in Sachsen ein auch wirtschaftspolitisch desaströses ‚Weiter so‘ geben“.

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*Quellen: https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/volkswagen-plant-restrukturierung-vw-will-offenbar-mindestens-ein-werk-in-deutschland-schliessen/29972664.html;
https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/vw-auto-in-sachsen-kuendigungen-und-drohende-werksschliessungen-bei-volkswagen-77495839.html;
https://www.volkswagen-group.com/de/pressemitteilungen/volkswagen-group-im-ersten-halbjahr-2024-solide-in-herausforderndem-umfeld-18552;
https://www.smwa.sachsen.de/presse-4988.html

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