Landesverband Sachsen

Verkalkuliert? – Wie viel tragen Wind und Sonne zur Stromerzeugung tatsächlich bei?

Verkalkuliert? – Wie viel tragen Wind und Sonne zur Stromerzeugung tatsächlich bei?

WerteUnion, Berlin, 6.7.2024: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE schrieb am 3. Juli, dass der Anteil von „erneuerbarem Strom“ an der öffentlichen Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2024 bei 65 Prozent lag [1]. Der NDR verkürzt das zu „Anteil erneuerbarer Energien im ersten Halbjahr dieses Jahres 65 Prozent an der Stromproduktion“ [2], was natürlich falsch ist. „Öffentlich“ bedeutet, dass industrielle Stromerzeuger, also Firmen, die ihren Strom selbst produzieren und verbrauchen, damit nicht erfasst sind. Die verlassen sich im Allgemeinen nicht auf die unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie. Und „netto“ bedeutet, dass die 11,2 Terawattstunden, die Deutschland per Saldo importieren musste, nicht eingeflossen sind in die Rechnung. Berücksichtigt man diese beiden Komponenten, kommt man auf einen Anteil der „Erneuerbaren“ inklusive Wasserkraft, Biomasse und Müllverbrennung von 57 Prozent des Stromverbrauchs, wie man den Daten von Fraunhofer ISE entnehmen kann.

Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit, wie Dr. Bernd Fleischmann, Sprecher für Energie- und Klimapolitik der WerteUnion, erklärt. Fast jede Nacht fehlt eine gewaltige Menge Strom, an windschwachen Tagen auch tagsüber. Am Abend des 5. Juli mussten fast 13 Gigawatt Leistung importiert werden [3]. Das entspricht 10 Kernkraftwerken und wie zu erwarten, ist Frankreich mit seinen Kernkraftwerken der Hauptlieferant. Hinzu kommt, dass die Preise für den Stromexport an sonnenreichen Tagen zur Mittagszeit gegen Null oder sogar negativ sind – wir zahlen für den Strom, der Zuviel produziert wird. Und wegen der im Erneuerbare-Energien-Gesetz garantierten Vergütung zahlen die Steuerzahler dieses Jahr zusätzlich etwa 20 Milliarden Euro für Strom, der an der Börse wenig oder nichts kostet, hauptsächlich an die Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen. Am Abend betragen die Großhandelspreise für den importierten Strom dagegen bis zu 20 Cent pro Kilowattstunde und sind damit dreimal so hoch wie der mittlere Großhandelspreis.
Sonne und Wind schicken keine Rechnung, aber der planwirtschaftlich vorangetriebene Energiewendeirrsinn kostet uns Versorgungssicherheit, Wohlstand und Arbeitsplätze!

Heiko Petzoldt, Landesvorsitzender der WerteUnion Sachsen merkt dazu an: „Diese Zahlen verdeutlichen, wie trügerisch die Darstellung der erneuerbaren Energien sein kann. Die Energiewende bringt nicht die versprochene Versorgungssicherheit, sondern zwingt uns, teuer Strom zu importieren und belastet die Steuerzahler zusätzlich. Es ist dringend notwendig, eine realistische und zuverlässige Energiepolitik zu verfolgen, die unsere wirtschaftliche Stabilität und Versorgungssicherheit gewährleistet.“

[1] https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/nettostromerzeugung-im-ersten-halbjahr-2024-rekorderzeugung-von-gruenstrom-fossile-energien-weiter-ruecklaeufig.html
[2] https://www.ndr.de/nachrichten/ndrdata/Rekord-bei-Stromanteil-aus-erneuerbaren-Energien,erneuerbareenergien122.html
[3] https://www.smard.de/home

 

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